Making a Living in interesting times. Between Garden and Office. Pantry and Vision. Library and Desk. Town and Country. Walking the Fringe. Working the Gap. Right here. Right now.
Wednesday, 1 June 2016
1. Juni - Sommerbeginn
Ella schlug die Kalenderblätter um.
Von der Wetterkunde her begann heute der Sommer.
Vom Wetter her hatte die Schafskälte begonnen.
Es war ganz normal, dass es im Juni noch mal kühl wurde.
Das fiel meistens mit der Schur der Schafe zusammen,
die ohne ihre Wolle erst mal frieren durften.
Ella kratzte sich mit dem Federhiel hinter den Ohren,
und schob die Nickelbrille auf die Nase.
Es konnte aber auch ein La Nina - Sommer sein.
In diesem Fall würde sie mehr Tee kochen.
Torben würde mehr Asche für den Garten brauchen,
und häufiger Feuer machen, um die Bäume gesund zu halten.
Sie würden aber deutlich weniger gießen müssen.
Torben war derzeit zufrieden. Die Regenfässer waren voll.
Er hatte sogar einigen Nachbarelfen geholfen,
die Keller ihrer Menschen auszupumpen.
...
Ella saß vor ihrem Zettelkasten. Sie plante den Mittsommer.
Sie würden erst einmal warten, den längsten Tag feiern,
und dann die große Hitze vorbereiten,
die sich vielleicht doch noch anschließen würde.
Es würde heiß und trocken werden.
Sie würden dann für Kühle und Frische sorgen.
Bis dahin war aber noch Zeit.
Zeit, die Rosen zu riechen, die Kräuter zu ernten,
und Zettel zu schreiben.
Der erste Zettel nach den Eintragungen zum Frühjahr in das Haushaltsbuch war der Küchenzettel. Darauf stand:
Salate. Beeren. Bis Johanni Spargel. Und Rhabarber.
Sonst wie immer.
Sie machte sich einen Zettel mit 'Rhabarbergelee!',
den würde sie der Menschenfrau auf den Schreibtisch legen.
Dann schob sie einen Schemel an die Tür der Speisekammer,
und kontrollierte mithilfe von Torbens Kletterzeug die Regale.
Ganz oben stand der Backbedarf und Süßigkeiten,
so dass möglichst keiner ran kam.
Dann folgte Feinkost und Eingemachtes.
Sie müssten ein paar Chutneys aufbrauchen,
aber ansonsten war alles für die Sommerküche da,
und auch genügend Platz für neue Gläser.
Dem Zettel 'Grillen!' folgte
'Löwenzahngelee verschenken - Frisch am besten!'.
Dann sauste sie hinab zum Fach mit den Nudeln und Getreiden.
Alles da.
Allmählich konnte sie auch wieder Cous Cous und Hirse nach vorne schieben.
Beides gab es im Spätwinter so oft,
dass beide Menschen es dann einige Monate
bis Hochsommer nicht sehen wollten.
Allmählich dachten beide wieder über Rezepte nach.
Am Boden standen dann die Putz- und Reinigungsmittel.
Und alles, was verbraucht werden sollte.
Ella zählte die Rolle, Beutel und Kisten,
schrieb einen dritten Zettel 'Klarspüler bestellen!' und nickte.
So konnte sie arbeiten.
Sie strich der Gartenkatze über's Haupt, und ging,
den nächsten Tee zu kochen.
Subscribe to:
Post Comments (Atom)

No comments:
Post a Comment