Torben war in den Garten gegangen, und sah nach den Obstbäumen.
Ella rückte die Tomatensetzlinge ins Licht,
deckte die Zucchini- und Gurkenpflanzen zu,
und setzte sich an ihr Pult.
Sie hatte dafür einen Schuhkarton aufrecht gestellt.
Ein Provisorium, bis sie einen gescheiten Schemel gefunden hatte.
Ihre Büchertruhe war mit ihr gereist.
Sie entnahm zwei Bücher, das Logbuch und den Almanach.
Das Logbuch war das Hausbuch,
in dem alle wichtigen Ereignisse vermerkt wurden,
die Blüte der Bäume, die Fülle der Ernte, die Namen der Kinder und Besucher.
Sie hatte das Wort Log von Torben und Carl übernommen,
die beiden mit ihrer Malmöer Familie lange zur See gefahren waren.
In sehr ausgelassenen Momenten sangen die beiden Wikinger-Lieder,
erzählten von der langen Fahrt zum 'Winland',
und zeigten die Tänze, die sie dort gesehen hatten.
Das zweite Buch war der Almanach.
Das Wort war arabisch und hieß 'Sternenkarte'.
Ein immerwährender Kalender, der den Lauf der Sterne,
die wichtigsten Feste und Termine wieder gab.
Ein Buch, das sich ständig fortschrieb.
In diesem Buch öffnete Ella das Kapitel Mainacht.
Sie liebte diese Zeit.
Zu diesem Termin begann der Sommer.
In alter Zeit waren die Familien mit ihren Herden aufgebrochen,
und über die Höhen in ihre Sommerquartiere gezogen.
Bis heute hielten sich die Menschen daran, und versuchten,
sich ab diesem Termin draußen aufzuhalten.
Als Beweis dafür brachten sie grüne Zweige mit.
und wunderten sich, dass sie ständig grillen wollten.
Mai bedeutete in der Tat,
dass die Menschen draußen und viel unterwegs waren,
denn auch die Feste nahmen zu.
Und die Hauselfen konnten in Ruhe arbeiten. Sie hatten freie Bahn.
So auch Ella.
Sie würde gründlich Ordnung schaffen, ein Wörtchen mit den Katzen reden.
Und da es ihr erster Sommer mit den neuen Menschen war,
ein Inventar erstellen.
Sie nahm ein drittes Buch, die Physik des Herrn Aristoteles.
Ihm war vor 2350 Jahren ein antikes Elfenhausbuch in die Hand gefallen,
dass er überarbeitet, vor allem sehr stark verkürzt und veröffentlicht hatte.
Die Menschen gründeten dann darauf ihre Naturwissenschaft.
Die Elfen fanden es als kurze Zusammenfassung recht nützlich.
Ella öffnete das Buch,
und begann auf einer neuen Seite im Log zu schreiben:
'Feuer, Wasser, Luft und Erde...'
Sie vertiefte sich in ihre Arbeit.
Die Katzen schliefen derweil.
Making a Living in interesting times. Between Garden and Office. Pantry and Vision. Library and Desk. Town and Country. Walking the Fringe. Working the Gap. Right here. Right now.
Wednesday, 27 April 2016
Friday, 15 April 2016
Ella bloggt: Abschied & Aufbruch - Feste im April
Ella schob ihre Teetasse zurück, betrachtete Torben,
der gerade seinen Rucksack für das Wasseranschließen packte,
und wandte sich dann wieder ihren Aufzeichnungen zu.
Sie hatten Fasten und Ostern gut hinter sich gebracht.
Torben und Menschenfrau kümmerten sich jetzt um den Garten,
Menschenmann hatte sein Arbeitszimmer neu geordnet.
Frühling hatte begonnen.
Die Balkontüren standen offen.
Die Katzen waren erst im Fellwechsel gewesen
und hatten jetzt Flausen im Kopf.
Und Menschenmann und Menschenfrau waren die meiste Zeit
gar nicht so unvernünftig gewesen.
Sie hörten zu. Und lernten. Was ein Anfang war.
Ella war mit Menschenfrau die Feste durchgegangen.
Es würde eine Geburt geben. Dazu hatten sie ein Geschenk verpackt.
Es würde eine Hochzeit geben. Die Menschen würden dazu reisen.
Es würde einen Ausflug geben, ein Hanami, die Kirschblüten zu betrachten.
Das bedeutete einen Picknickkorb mit Saft.
Es würde einen Abschied geben.
Eine sehr alte Nachbarin war nach Hause gegangen.
Und die Nachbarn hatten Menschenfrau gebeten,
mit ihrer Wohnung Gastgeberin für das Zusammen-Traurigsein zu sein.
Ella schaute über ihre Brille und fragte Menschenfrau 'Flennes?'
Sie nickte. Das war am Einfachsten.
Es bedeutete Kaffee und Streuselkuchen, Wasser und Saft.
Vielleicht ein paar Brezeln. Ganz viel Herz.
Und Leinenwäsche für den Tisch.
Sie würde mit Menschenfrau 'Schnick Schnack Schnuck'
ums Bügeln machen.
Und nachts, wenn alle schliefen, noch mal mit ihren eigenen Eisen
die Kanten nachziehen.
Ella summte.
Wiege, Brautstrauß, Abschiednehmen.
Der ganze Reigen eines kurzen Menschenlebens.
...
Hier war sie richtig.
der gerade seinen Rucksack für das Wasseranschließen packte,
und wandte sich dann wieder ihren Aufzeichnungen zu.
Sie hatten Fasten und Ostern gut hinter sich gebracht.
Torben und Menschenfrau kümmerten sich jetzt um den Garten,
Menschenmann hatte sein Arbeitszimmer neu geordnet.
Frühling hatte begonnen.
Die Balkontüren standen offen.
Die Katzen waren erst im Fellwechsel gewesen
und hatten jetzt Flausen im Kopf.
Und Menschenmann und Menschenfrau waren die meiste Zeit
gar nicht so unvernünftig gewesen.
Sie hörten zu. Und lernten. Was ein Anfang war.
Ella war mit Menschenfrau die Feste durchgegangen.
Es würde eine Geburt geben. Dazu hatten sie ein Geschenk verpackt.
Es würde eine Hochzeit geben. Die Menschen würden dazu reisen.
Es würde einen Ausflug geben, ein Hanami, die Kirschblüten zu betrachten.
Das bedeutete einen Picknickkorb mit Saft.
Es würde einen Abschied geben.
Eine sehr alte Nachbarin war nach Hause gegangen.
Und die Nachbarn hatten Menschenfrau gebeten,
mit ihrer Wohnung Gastgeberin für das Zusammen-Traurigsein zu sein.
Ella schaute über ihre Brille und fragte Menschenfrau 'Flennes?'
Sie nickte. Das war am Einfachsten.
Es bedeutete Kaffee und Streuselkuchen, Wasser und Saft.
Vielleicht ein paar Brezeln. Ganz viel Herz.
Und Leinenwäsche für den Tisch.
Sie würde mit Menschenfrau 'Schnick Schnack Schnuck'
ums Bügeln machen.
Und nachts, wenn alle schliefen, noch mal mit ihren eigenen Eisen
die Kanten nachziehen.
Ella summte.
Wiege, Brautstrauß, Abschiednehmen.
Der ganze Reigen eines kurzen Menschenlebens.
...
Hier war sie richtig.
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