Ella runzelte die Stirn. Hauselfe. Das kannte sie.
Sie hatte nur nicht mit so viel neumodischem Kram gerechnet.
Mittelalterliche Öfen, gotischer Komfort, damit kannte sie sich aus.
Als sie umgezogen war, hatte sie sich auf die Herausforderung gefreut.
Torben Carlsson brauchte Hilfe.
Es musste sich um einen Garten und zwei Katzen kümmern.
Das Haus lag in Wiesbaden auf den Hügeln über der Stadt.
Mitten in der Stadt. Bekam gute Luft aus den Taunuswäldern.
Und gutes Wasser aus den Stollen im Quarzit.
Es war 1904 für Beamte gebaut worden.
War solide, schön und gut durchdacht.
Hatte eine belüftete Speisekammer und einen verglasten Erker für Pflanzen.
Und jede Menge neumodischen Kram.
Anstatt der Kachelöfen gab es eine Therme.
Für Ella ein großer, glatter Kasten, der wie ein Hochhaus aussah.
Mit einer kleinen Platine gesteuert und gewartet wurde.
(Torben benutzte dazu sein Kletterzeug.)
Und nichts außer komischer Geräusche machte.
Nun hatte sich der Schornsteinfeger angekündigt.
Ella wollte, wie gewohnt, alles für das Fegen vorbereiten.
Und stand nun mit ihrer Rußschürze, ihrem Ascheeimer,
und ihrer bronzenen Schutzbrille (Grundausstattung einer jeden technisch versierten Elfe) in der Küche.
Die grau-weiße Gartenkatze neben ihr.
Keine Ofenklappe.
Es klingelte an der Tür. Der Schornsteinfeger.
Ella und die Katze sahen sich an, zuckten mit den Schultern,
und gingen öffnen.
Eine Viertelstunde später hatte Ella die Messwerte der Abgasmessung eingegeben, dachte über ein eigenes Tablet nach, und las sich nun in die Technologie eines Brennwert-Kessels ein.
Die Katzen schnurrten. Neue Zeiten eben.